Die Farmschulen

Seit der Unabhängigkeit Namibias im Jahr 1990 besteht für alle Kinder Schulpflicht. Doch dies allein änderte wenig an der schwierigen Bildungssituation in den ländlichen Gebieten: Die Schulen sind weit entfernt, Fahrtkosten und Schulgebühren für die gering verdienenden oder oft auch arbeitslosen Eltern unerschwinglich.

Die durch großes privates Engagement getragenen Farmschulen Namibias bieten Kindern in ländlichen Gebieten meist die einzige Chance auf eine Schulausbildung. Sie führen üblicherweise bis zur siebten Klasse und statten die Kinder mit den wichtigsten Grundkenntnissen für eine spätere Berufstätigkeit aus: flüssiges Englisch, Lesen und Schreiben, Rechnen, Landeskunde, Musik wie auch Kenntnisse über Ernährung, Gesundheit, Arbeitsmarkt und mehr.

Schulgebäude, gegebenenfalls Schlafsäle samt Einrichtung und die sonstige Infrastruktur müssen privat gestellt werden. Der Staat finanziert die Gehälter der Lehrer, die wichtigsten Lernmittel und die meisten Möbel für die Klassenzimmer. Für die tägliche Schulspeisung – Maisbrei – und für einen kleinen Tagessatz pro Internatsplatz kommt ebenfalls der Staat auf. Jeder weitere Wunsch, sei es mehr Abwechslung im Speiseplan für eine ausgewogene Ernährung, Bettzeug für ein Internatskind oder eine dringend anstehende Reparatur, erfordert dann aber wiederum einen privaten Sponsor.

Zwei der ältesten Farmschulen Namibias mit angeschlossenem Internat, die Kwakwas Primary School und die ehemalige Yvonne-Steyn-School Naos, möchten wir Ihnen auf diesen Seiten vorstellen. Die Farmschule Naos wurde 1978 auf Betreiben des Farmerehepaars gegründet und bestand volle dreißig Jahre. Mehrere Hundert Kinder aus Naos und Umgebung haben dort ihre Schulausbildung erhalten. Die Kwakwas Primary School existiert unter schwierigen und kärglichen Bedingungen und wird dennoch landesweit als eine der besten Schulen ihrer Art eingestuft. Die pädagogischen Erfolge sind einer überaus engagierten Schulleitung und ihren Lehrerinnen zu verdanken.