Kwakwas Primary School

"I am so thankful that there are people that really want to see less privileged children happy, you being one of them. That's why I'm so grateful unto God that you've crossed Kwakwas' road."

Aus einem Schreiben der Schulleiterin im Januar 2011

In der Khomas-Region bei Namibias Hauptstadt Windhoek, etwa 20 Kilometer nordwestlich von Rehoboth liegt die Farm Kwakwas. Ein Hektar Land steht der Grundschule dort zur Verfügung, die – wie üblich in Namibia – sieben Klassenstufen umfasst. Derzeit besuchen sie deutlich über 100 Schülerinnen und Schüler. An der Schule arbeiten vier Lehrkräfte in vier Klassenzimmern: jeweils zwei Klassen müssen gemeinsam unterrichtet werden. Nur die größte Klasse der Schule hat eine eigene Lehrerin.

Fototermin im SchulzimmerEin Schulzimmer mit der typischen WanddekorationHier wird der tägliche Maisbrei gekocht

Die Schülerinnen und Schüler gehören überwiegend den Volksgruppen der Nama und Damara an. Sie sind Kinder von Farmarbeitern oder arbeitslosen Familien in der Region und kommen aus sehr ärmlichen Verhältnissen, meist ohne jeglichen Bildungshintergrund. Wie fast überall in Namibia wohnen viele Kinder in so großer Entfernung von der Schule, dass sie den Schulweg nicht täglich bewältigen können. Deshalb ist der Kwakwas Primary School ein einfaches Schülerheim angegliedert, in dem etwa 65 Kinder leben.

Zwei gemauerte Häuser stehen auf dem Schulgelände: Ein kleineres Bürogebäude, das auch eine kleine Bibliothek beherbergt, teilweise mit Büchern der ehemaligen Naoser Schule; und das Unterrichtsgebäude mit den Klassenzimmern. Die Klassenzimmer vermitteln den typischen Eindruck einer namibischen Primarschule: einfaches, aber ausreichendes Mobiliar, bunte Wände, die mit Unterrichtsmaterial, Merktafeln und Plakaten bedeckt sind – und viele wache und interessierte Kinderaugen blicken den Besucher an.

Schlangestehen an der EssensausgabeDer Schulgarten, vor Sonne und Tieren mit Planen geschützt

Zur Verpflegung der Schülerinnen und Schüler steht in einem halboffenen Wellblechverschlag ein Holzofen mit großen gusseisernen Kesseln. Hier wird für die Kinder Maisbrei gekocht, aus den kostenlosen Maismehllieferungen des staatlichen "School Feeding Project". Es ist wichtig, Lieferengpässe aus Spendengeldern ausgleichen zu können, denn viele Kinder können auch zu Hause keine warme Mahlzeit bekommen. Die Mahlzeiten werden in der Regel von Eltern gekocht, die diesen Dienst freiwillig übernehmen. Im Schulgarten lernen die Kinder, wie sie selbst Gemüse ziehen und damit ihren Speiseplan bereichern können.

Rund die Hälfte der Schulkinder ist im schlichten Schülerheim untergebracht: zwei Wellblechhütten mit je zwei Räumen, dünnen Matratzen, Haken für Taschen an den Wänden, den Betten aus dem Naoser Schülerheim für einen Teil der Kinder. Weitere Betten werden derzeit mit der Hilfe großzügiger Spender angeschafft. Eine grundlegende Verbesserung der Lebensqualität konnte im Lauf des Jahres 2010 erreicht werden, als das Internat aus Spendengeldern mit einfachen sanitären Anlagen ausgestattet wurde. Zudem ließ die namibische Schulbehörde eine Solaranlage installieren, so dass der Schule nun Elektrizität zur Verfügung steht.

Schülerheim: Die neuen gemauerten Schlafräume und sanitären AnlagenIm neuen Schlafraum der jüngeren Mädchen

Bei allen materiellen Defiziten ist die Farmschule Kwakwas eine erfolgreiche pädagogische Einrichtung: Bei Vergleichsuntersuchungen der namibischen Schulbehörde hat Kwakwas wiederholt als eine der besten Schulen ihrer Art abgeschnitten. Ein vergleichsweise hoher Anteil der Schulabgänger besucht eine weiterführende Schule.

Der Dank der Schulleitung gilt allen Spendern:
"We are really grateful to you and all other people who contributed towards this project. [...] It really makes life a little bit easier for us."

9. Juni 2015